Luzider Traum - kann man das wirklich lernen?
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Irgendwie ist es ein wenig gruselig gewesen. Aufwachen aus dem Schlaf und zu 100 % davon überzeugt zu sein, dass der Traum Realität gewesen wäre, kann eine wirklich verwirrende Erfahrung sein. Klartraum nennt man diese Form des Traumes. Eine andere Bezeichnung ist „Luzider Traum“. Das Besondere am luziden Traum ist die Tatsache, dass Sie konkret in der Lage sind, in das Traumgeschehen einzugreifen. Es besteht eine Entscheidungsgewalt, wie es weitergehen kann. Das luzide Träumen ist jedem Menschen möglich. Man kann es nach den ersten zufälligen Erfahrungen erlernen, um bestmöglich mit dieser Gabe umgehen zu können. Dann ist der luzide Traum auch nicht mehr so gruselig, sondern vielleicht sogar ein sehr einschneidendes, motivierendes Erlebnis.
Kann wirklich jeder luzide Träume haben?
Jeder Mensch träumt, ob er es nun bemerkt oder nicht. Viele Menschen erinnern sich grundsätzlich an ihre Träume. Damit haben sie sich eine sehr gute Basis geschaffen, um sich mit dem luziden Traum zu befassen und ihn zu erlernen. Um diese Fähigkeit auszubauen, ist eine besondere Aufmerksamkeit notwendig. Das Traumgeschehen findet in der sogenannten REM-Phase des Schlafes statt. Während das Frontalhirn bei einem normalen Schlaf- und Traumgeschehen sich eher ruhig, ja beinahe träge verhält, kommt es während eines luziden Traumes zu einer recht grossen Aktivität in dieser Hirnregion.
Beginnen Sie mit wahrem Interesse
Keine Frage - jeder Mensch hat mindestens ein Mal im Leben einen Klartraum gehabt. Sollten Sie allerdings den Drang empfinden, im Traum die Welt zu einem besseren Ort machen zu wollen, ja sie vielleicht sogar retten zu wollen, dann sollten Sie sich mehr mit dem luziden Träumen befassen. Denn selbst wenn Sie bereits des öfteren klar träumen, bedeutet dies noch lange nicht, dass Sie auch Zugriff auf das Geschehen haben. Und genau an diesem Punkt wird es doch erst richtig interessant, nicht wahr? Bemerken Sie also im Traum, dass Sie träumen, ist genau dies Ihre einzigartige Chance, die Regie zu übernehmen.
Da stellt sich allerdings die Frage, ob man wirklich träumt. Um dies herauszufinden, stellt man sich im wachen Alltag mehrfach die Frage, ob man sich gerade in einem Traum befindet. Sind widersprüchliche Dinge zu bemerken oder solche, die nicht der Routine entsprechen oder einfach absolut unwirklich erscheinen? Können Sie diese Frage mit einem konkreten Ja beantworten, so ist nun die Zeit gekommen, Klarträume auszulösen.
Lernen Sie mit geschlossenem Mund einzuatmen. Schlafexperten sagen, dass auf diese Weise das Erzeugen von widersprüchlichen Sinneseindrücken im Schlaf forciert wird. Da dies der natürlichen Atmung im Schlaf entspricht, drückt dies ebenfalls ganz klar aus, dass man bereits schläft, registriert man diese Atmung während des Traums.
Setzen Sie sich die klare Vorgabe vor dem Schlafengehen, dass Sie sich in dieser Nacht an Ihre Träume erinnern wollen. Unter dieser Prämisse wird es Ihnen gelingen, das Traumgeschehen auch nach dem Aufwachen noch vor Ihrem geistigen Auge präsent zu haben. Auf diese Weise wird das Unterbewusstsein darauf fixiert, die Erinnerung für diesen Traum zu speichern.
Grundsätzlich sollte eine dieser Methoden ausreichen, um den Klartraum auszulösen und die Erinnerung daran zu behalten. Es schadet aber auf keinen Fall, wenn Sie alle Methoden miteinander kombinieren. Dennoch sollten Sie sich Zeit geben. Unter Druck wird es Ihnen schwerer fallen, die Kunst des Klarträumens zu erlernen und souverän zu beherrschen. Bedenken Sie bitte, dass es nicht jede Nacht zu einem Klartraum kommen wird.
Das Einschlaf-Mantra für Klarträume
„Ich werde träumen und mich daran erinnern.“ Es kann eine grosse Unterstützung sein, sich dieses Mantra fünf Mal vor dem Schlafengehen aufzusagen. Sollten Sie mitten in der Nacht aufwachen, können Sie es wiederholen und dadurch wieder gut einschlafen und träumen können. Die gute Nachricht - je öfter Sie diese Übungen durchführen, desto besser können Sie sich an Ihre Träume erinnern.
Natürlich können Sie sich auch ein individuelles Mantra überlegen. Wichtig ist, dass es Sie animiert, einen Klartraum auszulösen und sich an diesen erinnern zu können. So können Sie immer intensiver das Geschehen lenken und während des Traumes eingreifen. Wichtig ist allerdings, dass Sie auch im Traum nichts forcieren, was nicht durchführbar ist.
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie Phasen verzeichnen werden, in denen sich keine Klarträume einstellen. Denn eine Grundvoraussetzung ist der ausreichende Schlaf. Haben Sie es gerade mit einer stressigen Alltagssituation zu tun, in denen der Schlaf mitunter zu kurz kommt, sollten Sie sich mehr dem erholsamen Schlaf widmen. Denn dieser ist die beste Ausgangssituation für den Klartraum. Im Übrigen verhilft Ihnen der luzide Traum zu noch mehr Energie und mentaler Gesundheit. Sie fühlen sich wacher, sind fitter und damit den Anforderungen des Alltags noch besser gewappnet. Es lohnt sich also wirklich, das luzide Träumen zu erlernen.
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